Bewusst einkaufen: Was man bei Spaghetti mit Tomatensoße alles “falsch” machen kann
Im Alltag haben wir meist nicht viel Zeit uns Gedanken über Lebensmittel zu machen. Nach der Arbeit wird noch schnell eingekauft, meist nehmen die Menschen auch die Produkte, die sie bereits kennen: Ja, der Mensch ist ein Gewohnheitstier 😉
Ein Blick auf die Verpackungen lohnt sich aber, wenn man sich bewusster ernähren möchte. Ich möchte euch das am Beispiel eines einfaches, allseits bekannten und schnellen Rezepts zeigen: Spaghetti mit Tomatensoße.
Da kann man scheinbar nicht so viel falsch machen. Ehhheem doch!
Welche Spaghetti?
Viele Menschen nehmen “normale” Spaghetti. Normale Spaghetti werden aus Weizenmehl bzw. Hartweizengrieß hergestellt. Sie beinhalten kaum mehr Nährstoffe und erfüllen nur noch die Funktion eines Sattmachers (und bei übermäßigem Konsum auch die eines Fettmachers). Deshalb greife ich meistens zur Vollkorn-Alternative. Denn hier wird für das Mehl das volle Korn genommen. Das bedeutet, dass sowohl die äußere Schicht als auch der Keimling mit in die Produktion gehen. Alle Nährstoffe, Vitamine, Ballast- und Mineralstoffe bleiben also erhalten.
Tomatensoße – Tütenpulver vs. frische Tomaten vs. passierte Tomaten
Bloß keine Soße aus der Tüte! Soßenpulver, welches im warmen Wasser angerührt wird, hat nie auch nur den Hauch einer echten Tomate gesehen. Auch bei der Zutatenliste wird einem ganz Angst und Bange: Angefangen mit Zucker, synthetischen Aromen, Citronensäure usw. Mit einer echten Tomatensoße hat das nun wirklich nichts mehr zu tun. Ganz abgesehen davon, dass diese chemischen Zusätze sich gesundheitsschädigend für den Menschen auswirken können. Insbesondere sollten Kinder keine Soße aus der Tüte bekommen, da ihr Körper auf die Art von Chemie besonders empfindlich reagieren kann.
Frische Tomaten? Grundsätzlich gibt es nichts besseres als sonnengereifte Tomaten mit all ihren Vitaminen und ihrem intensiven Geschmack. Doch Moment! Im Winter bekommen wir schon einmal gar keine sonnengereiften Tomaten: höchstens aus dem Treibhaus grün-gepflückte, Ethyl-begaste (damit sie zumindest etwas rötlicher aussehen) und natürlich nur importierte. Diese sind praktisch wertlos. Sie enthalten keine Nährwertstoffe, keine Vitamine, schmecken hölzern und sind teuer. Auch im Sommer sollte man aufpassen. Reife Tomaten können nicht transportiert werden. Kommen sie aus Italien, Spanien, Frankreich etc. werden sie immer grün gepflückt. Die Industrie hat das genau berechnet: Denn nach dem Pflücken hat sie etwa zwei Wochen Zeit die Tomaten halbwegs rot nachgereift in den Supermarkt zu bekommen.
Um in den Genuss einer leckeren und gesunden Tomate zu kommen, empfehle ich bei einem regionalen Bauernmarkt zu schauen. Der Transportweg ist kurz und die Tomaten haben mehr Zeit gehabt, sich von der Sonne sonnen zu lassen. Die kleinsten Tomaten (ursprünglich war die Tomate so klein wie eine Heidelbeere bis sie im 1500 Jahrhundert aus Südamerika nach Europa verschifft wurde und seit dem durch Experimente zu einem Mutanten geworden ist) schmecken am besten. Da sie mehr an Lycopin enthalten. Dieser steigt übrigens beim Kochen, sodass gekochte Tomaten sogar gesünder sind, als frische. Im Winter rate ich aber eher von den “frischen” Tomaten ab.
Passierte Tomaten. Das ist mein Favorit und insbesondere im Winter die gesündeste Variante. Die Tomaten, die ausschließlich für die Einmach-Produktion gedacht sind, werden länger am Strauch gelassen und sind somit tatsächlich sonnengereift und haben mehr Vitamine speichern können, wenn sie gepflückt werden. Ihr solltet allerdings darauf achten, dass die passierten Tomaten aus einem Glas kommen. Denn Konserven werden meist mit chemischen Stoffen wie etwa Bisphenol A beschichtet (weiße Schicht im Inneren der Dose), die sogar in das Essen übergehen können.
Des Weiteren schaut auch nach der Herkunft der Tomaten. Viele denken da automatisch an sonnengereifte italienische Tomaten, auch werden Verbraucher oft mit den Marketing-Aufklebern, die Toscanabäume zeigen, gelockt. Doch die meisten Tomaten kommen aus China und die Industrie muss dies nicht einmal darauf schreiben. Denn sowohl die Arbeitsbedingungen als auch die Umweltauflagen in China sind eine Katastrophe. Anders sieht es allerdings bei Bio-Produkten aus. Hier müssen die Hersteller die Herkunft angeben. Aber auch hier sind sie trickreich. Stammen die Rohstoffe nur aus einem einzigen Land, kann der Hersteller dies auch so schreiben (also z.B. IT Landwirtschaft). Steht da nur: “EU-Landwirtschaft, stammen die Rohstoffe zwar aus der EU, aber aus welchem Land und ob im Glas letztendlich Tomaten aus verschiedenen Ländern gelandet sind, ist für den Verbraucher nicht ersichtlich. Es ist schlichtweg eine bewusste Täuschung.
Welcher Mozzarella?
Fein geschnittener Mozzarella, der zum Schluss in die Tomatensoße kommt. Mhh lecker! Aber, welchen sollte man überhaupt nehmen? Ich nehme bewusst keinen Mozzarella, der in Citronensäure eingelegt wird. Im verlinkten Artikel könnt ihr nachschauen, warum Citronensäure gesundheitsschädigend ist. Auch in Bio-Mozzarella habe ich häufig Citronensäure auf der Verpackung gesehen. Dieser ist häufig deutlich teurer. Ich rate, Finger weg von teurem Bio-Mozzarella mit Citronensäure. Ich persönlich nehme Bio-Mozzarella in Salzlake bzw. Milchsäure. Das sind die unbedenklichsten Varianten.
Woraus wird Mozzarella hergestellt?
Eine gute Frage: Denn heutzutage wird Mozzarella meistens aus mikrobiellen Lab hergestellt. Konkreter werden die wichtigsten Enzyme, die zur Herstellung von Käse bzw. Mozzarella erforderlich sind, aus gezüchteten Schimmelpilzen extrahiert. 80 Prozent unseres Käses werden aus mikrobiellen Lab hergestellt wird. Die Problematik liegt darin, dass es keine Studien und Kontrollen zu Nährlösungen gibt, worin die Schimmelpilze gezüchtet werden (Konservierungsstoffe, Antibiotika). Ferner gibt es auch keine Angaben zum Gesundheitsstatus für das mikrobielle Lab.
Nun seid ihr super gebrieft für leckere Spaghetti mit Tomatensoße. 🙂
Ich finde, es ist wichtig, sich Gedanken über seine eigene Ernährung zu machen. Nicht nur wie viele Kalorien ein bestimmtes Produkt hat (worauf ich persönlich nicht achte, denn gesundes und bewusstes Essen macht nicht dick), sondern auch woher es kommt, wie es hergestellt wird und was es überhaupt beinhaltet.